Familie Leckeny

Seit Herbst 2017 bis Februar 2018 habe ich mich wieder verstärkt mit der Familie Leckeny beschäftigt, die in der ersten Generation auf den ersten evangelischen Pfarrer in Dassensen und Eilenstedt seit der Reformation  zurückführt.

Conradus Leck ist meine Ahnenziffer  12624, Nicolaus Lexius Ahnenziffer 6312, Conradus Lectius Ahnenziffer 3156 und Albertus Leckenius Ahnenziffer 1578

Conradus Lectius dargestellt als Bildnis Jesu Christi in der Deesdorfer Kirche 1612

Effigiem Christi, cum transis, semper honora - non tamen effigiem, sed quem designat adora.“

 

 

("Wenn du vorübergehst, bezeuge dem Abbild Christi Ehre - doch bete nicht das Abbild an, sondern denjenigen, den es darstellt.")

Mathias Gerke malte 1612 die an der Empore der Deesdorfer Kirche angebrachten Gemälde.

Im „Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler: Sachsen-Anhalt I, Deutscher Kunstverlag 2002“ heisst es zur Innenausstattung der Deesdorfer Kirche „Empore mit qualitätvoller Brüstungsmalerei der lebensgroßen Brustbilder Christi und der Apostel, 1612 von Mathias Gerken aus Deesdorf; am jüngeren Teil die vier Evangelisten, die drei Erzväter, Noah und Joseph, 1654. - Gute hölzerne Ausstattung: Großer Altaraufbau von 1693, Säulenaufbau mit reichem Ornament, Kreuzigungsgemälde und den Schnitzfiguren Mose und Aaron, im Aufsatz Gemälde des Jüngsten Gerichts, flankiert von Engelsfiguren“.

Wen aber malte Mathias Gerke wirklich?

Tatsächlich ist direkt unter den Gemälden  auch je ein Name in den tragenden Balken der Empore eingearbeitet. So steht unter dem dargestellten Christus der lateinische Spruch „Effigiem Christi, cum transis, semper honora - non tamen effigiem, sed quem designat adora.“ Ins deutsche übersetzt heißt dies: „Wenn du vorübergehst, bezeuge dem Abbild Christi Ehre - doch bete nicht das Abbild an, sondern denjenigen, den es darstellt.“

Darunter ist eine Tafel angebracht, die auf Conradus Lectius hinweist. Es ist zu vermuten, dass das Gemälde Christus in Gestalt des Conradus Lectius zeigt.

Er war zur Zeit der Entstehung des Gemäldes 29 Jahre alt und neuer Pfarrer an diesem Ort. Der Kunstmaler Matthias G(u)erke(n) wurde 1588 in Deesadorf geboren und starb 1662 in Halberstadt. Die 1612 qualitätvollen lebensgroßen Brustbilder Christi und der 12 Apostel sind jeweils mit den Namen von Dorfbewohnern versehen. Es handelt sich offenbar um Portraits, für die jene Dorfbewohner und Pfarrer Conradus Lectius Modell standen. 

 

 

 

 

Conrad Lectius   1583 - 1636

Direkt unter dem Gemälde Jesu Christi ist Conrad Lectius' Wahlspruch zu lesen

 

(Christus ist der Retter

des Treuesten im Stand. (Timoteus 4.19) Conrad Lectius Pastor.

Geboren ist Conrad Lectius 1583 vermutlich in Vogelsdorf und nicht, wie bislang vermutet in Schlanstedt. Sein Vater Nicolaus Lexius war seit 1582 Pfarrer in Vogelsdorf.

1612 wurde Conrad Lectius zum Pfarrer in Deesdorf berufen, wo er bis 1636 predigte. Wegen der 1612, 1626 und 1636 in Deesdorf grassierenden Pest und der regelmäßig drohenden Kriegsgefahr suchte er mit seiner Familie oft Schutz im benachbarten Gröningen. Dort starb er am 1636 an der Pest.


Familie Leck - Leckius - Lexius - Lectius - Leckenius - Leckeni - Lecköny

Münsterkirche St. Alexandrii in Einbeck und Kirche in Eilenstedt, wo Conradus Lecke predigte.

Conradus Leck - Conradus Lecke, * um 1500/1510 ggf. in Leck/Nordfriesland. + März 1564 Eilenstedt/Harz

Erstmals taucht 1538 Conradus Leck im Augustiner-Emeriten-Kloster in Einbeck auf. Von dort kam er als Caplan des Herrn Nicolaus an das Kloster St. Alexandrii in Einbeck. Er war zunächst katholischer Mönch und wurde 1538 im Rahmen der Vollendung der Reformation im Fürstentum Grubenhagen und Schaffung einer Kirchenordnung unter dem Augustinermönch Nicolaus dessen Caplan. "In der Dasselisch und Einbeckischen Chronica heißt es dazu auf Seite 68 "Der erste Pastor aber der newen Reformation im Stifft/war Herr Nicolaus und sein Cappelan Herr Conradus Leckius/ Dieweil aber jetztbemelter Conradus gen Dassenhausen zum Pfarrherrn beruffen worden/ hat man an seine Stat Herr Henrichen Schlemmer wider angenomen. Diese drey Männer haben allererst im Augustiner Kloster geprediget / Und als sich der Fürst mit der Stadt der Religion und ander Punct halben vergleichet/sind die obgenandten drey Männer nach einander ins Stifft/das Evangelium zu predigen/beruffen und angenommen worden." Und auf Seite 70 weiter "Conradus Leckius / war anfenglich ein Prediger zu Einbeck/ im Augustiner Closter / darnach Cappelan im Stifft St. Alexandri / und endlich Pastor in Dassenhausen/im Amte Roteenkirch gelegen. Von dannen kam er gen Schlanstedt/im Stifft Halberstadt gelegen/da er auch gestorben."

 

Von dort kam Conradus Leckius als erster evangelischer Pastor nach Dassenhausen (heute Dassensen) im benachbarten Amt Rotenkirchen . 1541 kam er nach Eilenstedt;- in der Dasselisch-Einbeckischen Chronik von 1596 heisst es dazu, er kam in das benachbarte Schlanstedt) und übernahm dort als erster evangelischer Pastor die Pfarre.

In den "Kirchenvisitationen des Bisthums Halberstadt in den Jahren 1564 und 1589" heisst es dazu:

"Am 8.September 1564 visitirten dieselben Herren, welche in Schlanstedt waren und M. Praetorius diesen Ort. Es wohnten hier 86 Hauswirthe, ohne das Gesinde auf des Abts Hofe. Die Pfarre geht vom Abt zu Huyseburg zu Lehn. Der Pfarrer Conradus Lecke, der hier 23 Jahre Pfarrer war, ist vor einem halben Jahre verstorben. Sein Sohn Niclaus, 26 Jahre alt, hat die Pfarre bisher verwaltet, ist aber noch nicht ordinirt. M.Christopherus Köler, Pfarrer zu St. Wiprecht in Quedlinburg, ein gelehrter Mann, der bereits einige Jahre im Ministerium treulich gedient hat, ist hierher berufen und soll vom Abt beliehen werden. Der Pfarrer hat 3V2 Hufen, 2 Holzflecke, 5 gr. aus der Kirche, 1/2 gr. zu Schwanebeck, V2 gr. Erbzins zu Dingelstedt, 3 gr. und 2 Hühner Erbzins Hans Kniestedt, 5 gr. und 2 Hühner Erbzins Benedict Lampe, Quartalgeld, Wurst und Brot aus jedem Haus zu Weihnachten, Accidentien. Der Küster hat V2 Hufe, auf Dreikönige einen Umgang Wurst und Brot, 2V2 gr- aus der Kirche, Accidentien.Die Kirche hat 1 Hufe, 23 gr. Erbzins von 5 Gärten, 18 gr. 9 pf. Erbzins von S Häusern, V2 A- Erbzins Steffen Biermann von Vi Landes,72 fl. die Brandt Schradersche von 1/4 Landes, 4 eiserne Schafe, jedes jährlich VI2 gr.

Am 26. Aug. 1589 waren W. v. Tresskow, A. v. d. Asseburg, M. V. Veitheim und die 3 Magister Heimbert, Gundermann und Zimmermann hier; es werden 95 Hauswirthe angegeben (80 Hausgenossen). Lehnsherr der Pfarre ist der Abt von Huyseburg."

 

Die Namensgebung war in damaliger Zeit bekanntermaßen noch nicht gefestigt.

Ich vermute, dass Conradus Leck ursprünglich in Leck im nördlichen Nordfriesland beheimatet war, oder seine Familie von dort stammte.

 

Aus seiner etwa 1637/1638 geschlossenen Ehe mit Gesa Pollmann oder Poelmann, Tochter des um 1470/1480 geborenen Berthold Poelmann gingen vermutlich mindestens zwei Kinder hervor: Der nachfolgend beschriebene Nicolaus Lexius und dessen Schwester Rebecca Lexius, die 1542 in Eilenstedt geboren sein soll. Diese heiratete den Pfarrer in Rodersdorf und Hedersleben Christopherus Blume. Anm.:Diese sind Großeltern des Bürgermeisters Joachim Blume in Quedlinburg, dessen Tochter Catharina um 1627/1628 geboren wurde und die fälschlicherweise in zahlreichen alten Quellen als Ehefrau des Albertus Leckenius aufgeführt wird.

 

 

Nachkommen des Conradus Lecke

  1. Lecceni , Nicolaus, Ahnenziffer 6312, * 1539 Eilenstedt, + nach 1589 vermutlich in Vogelsdorf oder Schlanstedt, oo NN. , s.u.
  2. Lexius , Rebekka , * 1542 Eilenstedt, + nach 04.07.1582 Hedersleben, oo Christoph Blume, erster evangelischer Pfarrer in Hedersleben,Rodersdorf und Heteborn, seine Tante oder Schwester war Äbtissin in Hedersleben, nachfolgend deren (kursiv:noch nicht gesicherte) Nachkommenschaft:
    1. Blume , Andreas, lebt in Oschersleben
      1. Blume, Christoph, * 26.10.1609 Oschersleben
      2. Blume, Jürgen, * 26.10.1613 Oschersleben
      3. Blume, Henning, * 8.2.1615 Oschersleben, seine Frau + 29.11.1685 Oschersleben
      4. Blume, Friedrich, * 30.4.1617 Oschersleben
      5. Blume, Margaretha, * 14.03.1619 Oschersleben
      6. gg. 2. Ehe Blume, Elisabeth, * 24.7.1634 Oschersleben
      7. Blume, Anna, * 6.2.1645 Oschersleben
      8. Blume, Margreth, * 29.09.1647 Oschersleben
      9. Blume, Elisabeth, * 5.3.1650 Oschersleben
      10. Blume, Tochter, * 28.1.1653 Oschersleben        25.08.1656 junges Megdlein
    2. Blume, Dietrich, Taufpate 1609 in Oschersleben, Kinder:
      1. Blume, Christoph Dietrich, * 6.3.1611 Oschersleben
      2. Blume, Martha, * 4.6.1612 Oschersleben, Pate Andreas Blumes Frau, Kind:
        1. Blume, Anna, * 8.12.1651 Oschersleben
      3. Blume, Dietrich,* 22.06.1619 Oschersleben
    3. Blume, NN, oo NN, sie + 1.12.1668, Kinder:
      1. Blume, Carell, * um 1590, Kinder:
        1. Blume, Hans, * 27.5.1613 Oschersleben, Pate Dietrich Blumes Frau, des Pastors Frau
        2. Blume, Andreas, * 5.11.1616 Oschersleben, Pate Andreas Blumes Frau
        3. Blume, Christoph, * 8.7.1617 Oschersleben
        4. Blume Jochim, * 7.3.1619 Oschersleben
        5. Blume, Christian, * 6.1.1620 Oschersleben, Pate u.a. Christoph Blume zu Emerschleben
        6. Blume, Christoff, * 15.11.1621, Paten u.a. der Pfarrer (Christoph Blume) von Emerschleben
    4. Blume, Joachim, * um 1560 , + , Kinder:
      1. Blume , Joachim, * um 1590, + 27.11.1644 Quedlinburg im Hause seiner Base Anna Barnißke, oo Elisabeth Sartorius, * 1591 Meißen, + 16.10.1632 Quedlinburg, Kinder:
        1. Blume, Catharina, 12.1627 Quedlinburg, fälschlich oft als Ehefrau des Albertus Leckenius zitiert.
    5. Blume , Christoph, Pastor in Emerschleben 1620/1621
    6. Blume, Margarethe, * 1563 Rodersdorf , +# 03.04.1621 Quedlinburg , oo Gorries Barnißke, * 1552 Quedlinburg , +# 17.12.1623 Quedlinburg,  Kinder :
      1. Barnißke , Anna , * um 1590 Quedlinburg, + 14.11.1645 Quedlinburg, oo 03.05.1602 Quedlinburg Johannes Steuerwald,  in ihrem Haus starb ihr Vetter Joachim Blume
      2. Barniske , Margarete , * , + 24.07.1664 Quedlinburg , oo Franz Hennenberg , * , + 26.11.1654 Quedlinburg, Ratsverwandter und Brauherr an dem Steinwege, Kinder :
        1. Hennenberg , Andreas , * 08.07.1621 Quedlinburg , + 19.04.1684 Quedlinburg , Bürgermeister ebd., oo Margarete Reiche , * 28.08.1625 Quedlinburg , + 12.12.1658 Quedlinburg, Kinder
          1. Hennenberg , Maria , * 16.03.1653 Quedlinburg , + 25.09.1722 Quedlinburg, oo 03.10.1648 Quedlinburg Kaspar Kühne der Ältere * 02.07.1652 , + 27.03.1710 Quedlinburg, Kinder :
            1. Kühne , Kaspar der Jüngere, * 15.05.1687 Quedlinburg , + 03.02.1747 Quedlinburg, Stadtschreiber, oo 09.07.1678 Quedlinburg Christina Rebecca Otto, * 13.02.1692 Quedlinburg , + 15.06.1743 Quedlinburg

Die St. Nikolaikirchen in Huy-Neinstedt und Vogelsdorf, an denen Nicolaus Lexius predigte.

 

Nicolaus Lexius, * 1538 Einbeck/Harz, + nach 1589 Vogelsdorf/Huy, Harz

 Als im März 1564 sein Vater Conradus Lecke in Eilenstedt stirbt, verwaltet sein Sohn Nicolaus bis zur Kirchenvisitation am 8.September 1564 die Pfarre. Im Zuge der Kirchenvisitation wird die Pfarre mit Meister Christopherus Köler besetzt und Nicolaus in Quedlinburg ordiniert. Er erhält sodann nach eigener Aussage 1564 (laut Kirchenbuch Huy 1577) die Pfarre in Huy-Neinstedt, in der er bis 1582 Pfarrer ist. Domprobst Christoph von Stolberg befördert ihn 1582 von der damals sehr kleinen Gemeinde Huy-Neinstedt zur Kirche in Vogelsdorf, wo er bei der Kirchenvisitation 1589 geprüft wird. 

In den Aufzeichnungen dazu heisst es:

"Bei der Visitation am 11. Sept. 1564 wird berichtet, das Dorf Vogelstorff habe 56 Hanswirthe, gehöre der Dompropstei, auch gehe die Pferre vom Dompropst zu Lehn. 

Pfarrer ist Erhard Walter, etliche 60 Jahre alt, anno 20 zu Erfurt ordinirt, nun 30 Jahre hier Pfarrer. Dieser Pfarrer ist ein ,,alberer Mann, fast zu schwach zum Ambte;'' der Amtmann übernimmt es, mit dem Dompropst, wegen eines neuen Pfarrers und Versorgung des alten zu reden.

Die Pfarre hat 3 Hufen auf Vogelsdorfer Mark, 1 Hufe auf der wüsten Mark Rorbeck, 1 Garten vorm Thore, zu Weihnachten Wurst und Brot aus jedem Haus, Quartalgeld, 10 gr. aus der Kirche, 1 Pfd. Wachs Erbzins von 1 Hof, Accidentien. Der Küster hat 6 Morgen, 1/2 Scheflfel Roggen von jedem Hauswirthe, 6 gr. aus der Kirche, Wurst und Brot auf trium regum, Ostereier, Accidentien. Die Kirche hat 1 Hufe und 6 M., erntet sie selbst, 2 Hufen sind an Asmus Schnitze für 7 fl. ausgethan, 3/4 Hufe hat Drewes Schade, gibt 30 gr. und 3 Himten Weitzen zu einer Spende, Heinrich Pfannenschmied für 2 fl., 1 Hufe hat And Aleman für 35 gr., 8Morgen haben 4 Nachbarn für 17 gr., 5 fl. 1 gr. Capitalzins, 1 Pfd. Wachs Erbzins von 2 Höfen, 1 Pfd. Wachs von 1 Hofe. Doch giebt die Kirche 3 fl. Steuer und 37 V2 gr. Erbzins. 

Im Jahre 1589 waren hier 63 Hauswirthe.

 Pfarrer war Nicolaus Lexius von Eimbeck, 50 Jahre alt, sagt, er sei bei der Visitation anno 64 gesetzt gen Huy-Neinstedt, von da sei er durch Beförderung des alten Dompropsts Christoph v. Stolberg vor 7 Jahren hierher gekommen, und von den Administratoren der Dompropstci, als dem verstorb. Dechanten Ludwig v. Britzke und Mathias Boetticher mit der Pfarre beliehen, habe dafür ersterem 2, letzterem 1 thl. gegeben. Er ist ordinirt zu Quedlinburg. Im Examen ist er ziemlich

bestanden, wie auch seine Pfarrkinder, wenige ausgenommen. Ihm ist befohlen, Sonntags Evangelien und Episteln vor dem Altar zu lesen.

Die Kirche hat 7 Hufen 41/4 [Morgen; 1 Hufe hat Dietrich Burlow, II/2 Hufe Hans Bock, 2 Morgen Bastian Wetze auf Glusinger Feld 4 gr., 2 M. Hans Becker ebenda 4 gr., 1/2 Hufe die Pfannenschmittsche ebenda 3 fl., 1 M. Hans Grosse - Meyer ebenda 6 gr., 4 Hufe zu wüste Rorbeck Arndt Kademan 2 fl., 4 Morgen in wüste Niendorfer Mark am Sesekenberge Tile Siverdes 1 fl., 4 M. ebenda Thomas Schmitt 1 fl.,  1M. und 1M. Hans Henkel zu Rorbecke 4 gr., 5/4 Hufe Ditrich Huttman zu Niendorf 2 fl. , 1 Morgen zu Garten gemacht haben Hans

Bock, Steffen Siverdes, Heinrich Heinrichs und Pasche Knokenhawer 4 fl. Von den Höfen geben Erbzins Tile Siverdes 1 Ptd. Wachs, Thomas Schmitt i/2Pfd., Hans Becker V2 Pfd., Heinrich Pfannenschmitt 1 Pfd. Von 1 Garten giebt Drewes Lafferdes 1 Pfd. Wachs. Dazu 12 fl. 7 gr. Capitalzins. 

Ein Gotteskasten ist bisher nicht eingerichtet; sagen, sie hätten keine Armen; hätten sie solche, so würden sie so helfen. Doch soll der Klingbeutel hinfort umgehen.  

Die Pfarre ist wohl und ordentlich gebaut. Der Pfarrer hat 2 Hufen 25 Morgen; sie sagen, es sei nie mehr gewesen. Den Garten vor dem Thore hat Heinrich Schaper, giebt dafür dem Pfarrer von 2 Morgen zu gebrauchen, 3 fl. aus der Kirche für die Bettage und für die Predigt des Katechismus in den Fasten an die Kinder; 1 Pid. Wachs Erbzins von einem Hofe, der früher bei der Pfarre gewesen, Quartalgeld,

zn Weihnachten 63 Brote und Würste, zu Neujahr kaum 24, die andern geben Geld, Accidentien. 

Der Küster hat anstatt des Roggens noch 6M. erhalten, so dass er nun 12 Morgen hat ; 10 gr. aus der Kirche fUr die Katechismuslehre in den Fasten, 18 gr. für die Kirchrechnung, Wurst und Brot auf trium regum, Ostereier, für das Stellen des ISeigers 3 Himt. Soggen, 1 paar Schuhe, das Gras auf dem Kirchhofe, Accidentien.

Vor wenig Jahren haben hier 2 Brüder, Heinrich und Drewes Winkelman, 80 fl. gegeben zum Unterhalt eines besondern Schulmeisters; dies Capital giebt 4 fl. Zins, dazu giebt ferner die Kirche 2 fl. und jeder Knabe quartal. 2 gr. Auch geben 2 Nachbarn Freitisch. Der Küster soll von seinen Einkünften Nichts dazugeben; wollen die Leute einen eigenen Schulmeister haben, so sollen sie ihn erhalten suis bonis. 

Die Kirche giebt jährlich eine Spende; 1 Malter Weitzen wird

 

dazu verbacken, und für 2 fl. Käse gekauft."

 

Er wird auch fälschlich als Nicolaus Ladius angegeben. Dies beruht auf einem Lesefehler der sehr ähnlichen Buchstaben a=e und d =t.

Kinder des Nicolaus Lexius

  1. Lectius, Conradus, * 1583 Schlanstedt, + 1636 Gröningen, AZ 3156, s.u.
  2. Lecke, Anna, * um 1590, oo 07.02.1613 Deesdorf Fricke Schefferlingk von Lütgen Ursleben, getraut durch Conradus Lectius 

In dem um 1570 erbauten Pfarrhaus in Deesdorf lebte Conradus Lectius von 1611 - 1636, in der gegenüberliegenden Kirche predigte er.

Conradus Lectius - Conradus Lecteni Schlanstedtensis, * 1583 Schlanstedt/Harz, + 27.08.1636 Gröningen

Als er sich am 16.September 1601 an der Universität in Helmstedt zum Theologiestudium immatrikuliert, nennt sich der 1583 geborene Conradus "Lecteni Schlanstedtensis", also "des Lectius in Schlanstedt". Da sein Vater Nicolaus Lexius zum Zeitpunkt seiner Geburt Pfarrer im benachbarten Vogelsdorf war, vermute ich, dass dieser um 1582 eine Frau aus dem benachbarten Schlanstedt geheiratet hat. Conrad wird somit in Schlanstedt geboren, aber in Vogelsdorf aufgewachsen sein.

Am 28.April 1611 hält er in Deesdorf die Probpredigt und übernimmt umgehend die Deesdorfer Pfarre.

Er selbst schreibt dazu: "Als der (Anm.: Andres Bohlman) Anno 1611 gestorben, habe Ich den 28 April wahr der Sontag Vocem, jucunditatis zur prob geprediget, darauf vociert und weil damals die pest garssiret, flugs den Montag Nach Himmelfart Examinirt den Mittwochen ordinirt und den freytag Vor pfingsten introducirt." Am 15.Juni des folgenden Jahres verheiratet er sich mit Anna Kruse.

Aufgrund der mehrfach grassierenden Pest (1612, 1626 und 1636) und der ständig drohenden Kriegsgefahren (1618 - an sein Lebensende 1636) hält sich Conradus Lectius wiederholt in Gröningen auf, wo er zuletzt auch verstirbt. Am 13.Oktober 1625 kann er eine Beerdigung nicht vornehmen: "den 13.Octobris Casper Hallenschleben begraben, der den Sontag zuvor noch in der Kirch gewesen und Als Ein Altarman Aufgewartet den Dinstag In der nacht ist Er gestorben. H Joachim Müller von Closter grüningen hat Ihn begraben Weil Ich das Fieber gehabt."  

 

Mit seiner Ehefrau Anna Kruse, * 28.April 1590 Deesdorf, + 14.Mai 1637 Gröningen hat er 3 Söhne und 4 Töchter. Curdt, Anna, Catharina und Martha sterben mit ihm in der Pest. Heinrich scheint zu überleben, sein Verbleib ist bislang ungeklärt, Albrecht wird als Albertus Leckenius von 1646 bis zu seinem Tod 1675 Pfarrer in Weddersleben und Lisbeth heiratet 1637 den Fleischer Hans Oppermann, stirbt aber 1651 im Alter von nur 33 Jahren.

Kinder des Conradus Lectius mit Anna geb. Kruse

  1. Lecceni , Heinrich, * 26.05.1613 Deesdorf , Paten Oberamtmann Heinrich Wernecke, Conrad Eggelingk, Hans Niebur, Herrn Jürgens Hausfrau, uxor Michel Günther, + ?, er scheint die Pest in Gröningen und Deesdorf überlebt zu haben. Ggf. ist er Vater des
    1. Lecke, Conrad, als Pfarrer in Wedderstedt stiftet er 1660 der Kirche in Schlanstedt 20 Gulden. Von den Zinsen sollen den armen Schulkindern Unterrichtsmittel gereicht werden  -Abstammung noch nicht geklärt-
  2. Lecceni , Anna , * 01.05.1615 Deesdorf, Paten Johann Hadler Pastor zu Wegeleben, Johannes Fischbeck Amptsschreiber zu Gröningen, Martinius Müller zu Closter Gröningen, uxor Andres Krusen von Ditfurt, uxor Lorentz Künnen, + 30.08.1636 Gröningen an der Pest „Den 30. Augusti Ist deß H(errn) Conradi Leckus Eltes Tochter nomine Anna gestorben“ (Kirchenbuch Gröningen: Herrn Cunradi Elteste Tochter 31.8.1636)
  3. Lecceni , Lisbeth , * 13.07.1617 Deesdorf , Paten Michel Günthers, Andres Huholt uxor, Herr Steffan Buchner von Rodersdorf, uxor Marten Hupes, + 03.04.1651 Gröningen, 33 Jahre, oo 19.11.1637 Gröningen Fleischer Hans Oppermann …ist Hans Oppermann Fleischer alhier unnd Jungfraw Elisabeth Lecken Herrn Conradi Lecken Pastor zu Deesdorff sel nach gelaßene Tochter 
  4. Lecceni , Albrecht , * 05.03.1619 Deesdorf , Pate Hinrich Könnicke, Schaffmeister zu Hoffen, Matthes Papen, uxor Jacok Flors zu Wegeleben, uxor Hans Nieburs des Eltern, + 06.05.1675 Weddersleben als Albertus Leckenius, Pfarrer, Ahnenziffer 1578, s.u.
  5. Lecceni , Catharina , * 18.02.1621 Deesdorf, Paten: Magdalena Hinrich Papens  Hausfrau, Margretha Andres Hupes Hausfrau + 25.08.1636 Deesdorf an der Pest (Gröningen: Herrn Cunradi Pastor zu Diesdorff mittelste Tochter 26.08.1636) 
  6. Lecceni , Curdt , * 18.03.1623 Deesdorf , Paten Apotheker zu Gröningen Wilhelmus Bergner?, Hans Papen in der Mittelstraßen, uxor Jochimi Mulleri Pfarhern zu Clostergröningen, uxor Hans Nieburs des Jüngern in der Mittelstraßen, + 29.08.1636 Gröningen an der Pest (Kirchenbuch Gröningen 30.8.1636)
  7. Lecceni , Martha , * 26.01.1626 Deedorf , Paten: Herr Daniel Tham Pfarher von Ditfurt, Andreas Kreyhe Verwalter auf Closter Gröning, Bartoltus Holzman studiosus, Herr Jpürgens Sohn von Gröningen, Hans Gerkes Hausmutter;   + 20.08.1636 Deesdorf an der Pest (siehe Sterbeeintrag des Vaters)

Auffällig sind die bei der Patenwahl bestehenden Verbindungen nach Ditfurt. Der Vater der Anna Kruse, der 1611 verstorbene Peter Kruse, scheint aus Ditfurt zu stammen, wo um 1600 zahlreiche Namensträger Kruse leben. 1585 heiratet er in Deesdorf die Witwe des Baltzer Hupe, Anna geborene Niebur, eine Enkelin des Bauern Clawes Niebur (+ 1557).

 

"Register darinnen die Nahmen der Kinder wann und wie sie getaufft. Item die Hochzeiten wann sie gehalten verzeichnet geschrieben und von mir Conrado Leccio dahmals angehenden Pastorn angefangen und geschrieben Zu dem Ende das es allezeitt auff der Pfarre bleiben soll Anno 1611.

 

Sterberegister Ist mit angeheftet. Item Hochzeit Register.

Am Ende ist Ettwas von Kindstauffen, sterben und hochzeiten meines Vorfahren H Andreae Blmans zu finden, wie Ichs habe gebn künnen. Item von dem selben Ein Verzeichnis der Pastorn und Schuldiener alhir."

Kirche St. Michael in Weddersleben. Hier predigte Albertus Leckenius von 1646 - 1675.

Albrecht Lectius - Albertus Leckenius, * 05.März 1619 Deesdorf, + 06.Mai 1675 Weddersleben/Harz

Als 14jähriger immatrikuliert an der Universität Helmstedt am 30.Oktober 1633 wird er mit 20 Jahren am 24.September 1639 Kantor in Wegeleben. 1645 ist er Kantor in Wegeleben und Rektor an der Lateinschule im benachbarten Derenburg. Während des 30jährigen Krieges betätigt er sich zudem als schwedischer Feldprediger.

Wie man sich ein solches Wirken vorzustellen hatte, schreibt Hauptlehrer Eggert etwa 1931 in seiner Schlanstedter Chronik: "1642 war es so traurig, daß alle Hantierung, Gewerbe, Verkehr, auch der öffentliche Gottesdienst in den meisten Gemeinden aufhörte. Die Prediger waren zum Teil geflüchtet, zum Teil verstorben, so daß ein Pfarrer oft 8 - 190 Dörfer zu besorgen hatte, wo manches neugeborene Kind im Huy oder unter den Weiden von vorbeireisenden Predigern bei einem vorbeifließenden Bache, wo geflüchtete Familien lagen, getauft wurden."

Albertus heiratet am 22.Oktober 1645 die Tochter des Bürgermeisters Hans Blume in Wegeleben, Catharina Blume. 1646 übernimmt er die Pfarre in Weddersleben und bleibt dort bis zu seinem Tod im Alter von 56 Jahren im Jahr 1675 Pfarrer.

Bei seinem Sohn Johann Conrad steht Noel Kruse aus Ditfurt Pate. Dieser ist wahrscheinlich der am 17.September 1623 in Ditfurt geborene Sohn des Andreas Cruse, einem 1599 in Ditfurt geborenen Cousin von Anna Lectius, Albertus' Mutter.

In der "Schlanstedter Chronik von 933 - 1958" heißt es, "1660, der Pastor Conrad Lecken zu Wedderstedt schenkt der hiesigen Kirche ein Kapital von 20 Gulden, von deren Zinsen den armen Schulkindern Unterrichtsmittel gereicht werden sollen."

Bislang konnte ich nicht ermitteln, ob dieser Conrad ggf. ein Sohn des Heinrich und somit Neffe des Albertus gewesen sein könnte. 

Albertus Leckenius und seine Frau Catharina geb. Blume hatten 11 Kinder, 6 Söhne und 5 Töchter.

 

 Die Nachkommen von Albertus Leckenius und Catharina geb. Blume

  1. Leckeny, Anna, sie steht 26.10.1658 Patin bei Ernst Fessels Tochter Anna Maria und 23.11.1665 bei Andreas Tiebes Sohn Christian, 28.02.1667 bei Jürgen Ilsen Tochter Anna Margaretha
  2. Leckeny , Johann Conrad , * 12.07.1648 Weddersleben, getauft in Wegeleben, Pate u.a. Noel Kruse aus Ditfurt, + 1719 im Alter von 71 Jahren 9 Wochen und 1 Tag, oo 28.07.1686 Weddersleben Anna Salome Wilfinken aus Quedlinburg, Curendaria in Weddersleben, + 20.11.1733, Kinder :
    1. Leckeny , Johann Gerhardt , * 18.04.1686
    2. Leckeny , Catharina Elisabeth , * 27.04.1688 Weddersleben , + 12.03.1693
    3. Leckeny , Hans Christian , * 01.01.1691 Weddersleben
    4. Leckeny , Hans George , * 03.07.1694 Weddersleben
    5. Leckeny , Didericus Christoph , * 04.02.1697 Weddersleben
    6. Leckeny , Ilsa Elisabeth , * 10.12.1699 Weddersleben
    7. Leckeny , Martin August , * 03.04.1703 Weddersleben
  3. Leckeny , Peter Lucas , * 28.03.1650 Weddersleben , Paten u.a. Albrechts Schwester aus Gröningen, Bäcker, + 1721 Aken/Elbe, N Hausmann, Kinder:
    1. Leekeny, Johann Marcus, * 1684 Hadmersleben, + 1750 Magdeburg, Kaufmann und Zitronenhändler in Magdeburg, oo Maria Margaretha Görlitz, 1686-Mai 1731, oo II. 27.10.1732 Eva Rebecca Engelbrecht, * Leipzig, + um 1772, Kinder:
      1. Leekeny,  Gottfried Johann, * 1705, + 1708
      2. Leekeny, Maria Elisabeth, * 1707, oo 23.08.1727 Martin Sigismund Schultze
      3. Leekeny, Maria Margarethe, oo 01.06.1729 Magdeburg Johann Christoph Schrödter
      4. Leekeny, Stephan Heinrich, oo Mai 1744 Magdeburg Johanna Dorothea Behlen „eine von drei schönen Schwestern, von denen die zweite unverheiratet blieb und die dritte den Kriegsrath Lepper geheiratet hat und ohne Kinder blieb.“ (so Marie v. Nathusius, geb. Meibom in ihren Erinnerungen).
        1. Leekeny, Johanne, "Mamsell Leekeny", eine sehr ungewöhnliche und eigenwillige Persönlichkeit und „Heiratskandidatin“ für Johann Gottlob Nathusіus, der dieses Angebot jedoch lt. seiner Enkelin Elsbeth ausgeschlagen haben soll. 
        2. Leekeny, Sohn, stürzte als kleines Kind in Leipzig aus dem Fenster
        3. Leekeny, Jacob, laut Marie von Nathusius geb. Meibom "ein Tunichtgut, der auf eine "ausländische Insel" ausgewandert" sei
        4. Leekeny, Friedrich Johann, Großkaufmann und Diamantenhändler, * 14.1.1759 Magdeburg, + 26.1.1822 Magdenburg oo 19.6.1789 Thune oder Magdeburg Juliane geb. Curtius, * 9.6.1769 Leipzig, + 15.04.1839 Magdeburg Kinder:
          1. Leekeny, Friederike Johanne Sophie, * Magdeburg 24.4.1790, + 13.12.1875 ebd., oo 3.11.1819 in Magdeburg Friedrich Wilhelm von Meibom, geb. 29.3.1795  in Fürstenberg/Mecklenburg, gest. 8.10.1849  in Ballenstedt.Seit der Eheschließung wohnte das Ehepaar Meibom ausschließlich in Magdeburg.Der Tod (durch Ansteckung an Cholera) traf  Friedrich Wilhelm von Meibom, als er seinen Sohn Alexander und dessen Ehefrau am fürstlichen Ballenstedter Hof vorstellte.
            1. von Meibom, Marie Johanne, geb. 24.12.1820     gest. 3.5.1878

              verh. am 6.6.1844 mit Wilhelm Engelhard Nathusius, ab 1861 v. Nathusіus.

            2. von Meibom, Alexander, geb. 19.5.1823, gest.11.12.1886, heiratete am 19.5.1849 Hermine Engelhard, geb. 15.3.1827, verstorben 11.3.1904 in Marburg/Lahn, eine Tochter von Philipp Engelhard aus Ampfurth/Pöthen, Kinder:                      Hermine Marie Elisabeth von Meibom, geboren am 23.2.1850 in Groß Mühlingen, verstorben am 15.7.1913 in Osnabrück, verheiratet am 17.11.1874 mit Philipp Fleischmann, Staatsanwalt, zuletzt Justizrat zu Osnabrück.Elisabeth Fleischmann, geb. v. Meibom verfasste zwei wichtige Dokumente zur Familien-geschichte, die in folgender Form vorliegen:Erinnerungen an meine Großmutter Friederike von Meibom, geb. Leekeny, Osnabrück 1902, abgeschrieben 1972 von Doris Haevernick. Erinnerungen an meinen Großvater Philipp Engelhard, Osnabrück 1906, abgeschrieben von Ruth Jänecke (s.u.), erneut abgeschrieben 1972 von Doris Haevernick. Beide Manuskripte in der Sammlung von Hubert v. Nathusius-Wahlitz, jetzt bei Jochen und Gesine v. Nathusius-Koblenz. Kopien bei Jochen v. Nathusius-Meyendorf.

            3. von Meibohm, Agnes, * 1825, + 1827
            4. von Meibohm, Oskar, * 01.01.1827, + 1897, Forstmeister in Crofdorf bei Gießen, oo Sophie Grempp von Freudenstein, Kinder: von Meibohm, Frieda Poly
            5. von Meibom, Stefanie, verstorben als Achtjährige
          2. Leekeny, Caroline, * 1796, 1876 in Magdeburg, oo Unternehmer Johann Christian Brückner, + 1866, Kinder:

            1. Brückner, Johann Friedrich, Rittergutsbesitzer in Krevese/Altmark, verh. mit Luise, geb. Elmer, er verstorben 1890, ein Sohn
              1. Elmer Brückner, geb. 1870.
            2. Johann Moritz Brückner, verstorben 1889; er sei gemütskrank gewesen und verweigerte die Übernahme der väterlichen Betriebe, verheiratet mit NN; drei Kinder:
              1. Antonie Brücker, verh. mit dem Hauptmann Frantz, starb bei der Geburt des vierten Kindes.
              2. Walter Brückner verstarb unverheiratet, verlor in landwirtschaftlichen Unternehmungen sein ererbtes Vermögen.
              3. Tochter NN, verheiratet mit dem Major v. Chamier.
            3. Johann Franz Brückner, geboren 15.9.1829, verstorben 24.1.1890, Unternehmer (Commerzienrat) in Calbe a.d.Saale, verh. mit Agnes, geb. v. Heeringen, Nachfolger seines Vaters als Papierunternehmer, drei Kinder:Seit dem 16. Jh. war Krevese ein Besitz der Familie v. Bismarck, ehe Ort und Gut 1819 an die Familie v. Jagow ging, 1860 dann an die Brückners aus Calbe a.d. Saale. Letzter Eigentümer aus der Familie war der 1939 kinderlos verstorbene Joachim Brückner. Nach 1945 SED-Parteischule und allg. Oberschule.
              1. Max Brückner, geb. 1855, ab 1892 Landrat zu Marienwerder in Westpreußen (1922 Teil der Provinz Ostpreußen), 1906-1921 Oberregierungsrat in der Hauptstadt der Rheinprovinz Koblenz, verh. mit Margarethe, geb. v. Dobeneck, vier Söhne.
              2. Richard Brückner, geboren im Mai 1857,  verstorben 5.12.1916 am Tag seiner Silberhochzeit; seit 1891 verh. mit Auguste, geb. v. Jacobs, drei Kinder.Zunächst aktiver Offizier in einem Ulanenregiment, übernahm er ab 1906 die Leitung väterlichen Unternehmungen in Calbe und war Vorsitzender des Vereins Deutscher Papierindustrieller. Nach seinem Tod übernahm Ehefrau Auguste die Leitung der Firma. Ehefrau Auguste wurde in Chile geboren und wuchs bei ihrem Großvater Ludwig v. Jacobs in Potsdam auf. Ihre ebenfalls in Chile geborene Schwester Isabella v. Jacobs war die Ehefrau des letzten Amtsrates Erich Kühne auf der Domäne Wanzleben vor der Enteignung 1945. Der Ehe entstammen der nächste Firmeninhaber
                1. Richard Brückner (1898-1953) und weitere fünf Kinder.
              3. Wilhelm Brückner, geboren um 1863, verstorben 1881 an Lungenschwindsucht.           
            4. Johann  Robert Brückner, Kaufmann in Magdeburg
            5. Anna Franziska Brückner, geboren 3.6.1835, Heirat 1856 in Magdeburg mit Finanzrat Friedrich Gottfried Edmund Schwanitz, geboren 1824 in Sohlen, er verstorben 1890.   
          3. Leekeny, Johanna, + 17.08.1875 Magdeburg, oo Justizrat Lüdecke, er + an Cholera 

          4. Leekeny, Friedrich, starb im Alter von 6 Jahren
          5. Leekeny, Adolph, * 13.08.1798, + 9.2.1827 an Lungenschwindsucht, oo 29.05.1825 Magdeburg Emilie Louise Fabricius,* 1805, + 1835, oo II. Kaufmann Philipp Coqui, * 1805, + 1833 Kinder:
            1. Leekeny, Friederike Marie Louise, * 29.06.1826, + nach 1892, oo Offizier, Landesältester und Kreisdeputierter Carl Leopold Ferdinand von Sanden (Kleschauen, Ostpreußen, 1819-1871 Görlitz), kinderlos
            2. aus ihrer 2. Ehe Coqui, Philipp Eduard, * 29.09.1832 Groß Germersleben, + 9.12.1897
          6. Leekeny, Alexander, oo NN
      5. Leekeny, Friedrich Wilhelm, * 11.05.1715, 1729 Schüler an der Franckeschen Stiftung in Halle, vermutlich + vor 1750, oo Juni 1744 Margaretha Christina Goßlar, sie oo II. NN von Boden
      6. Leekeny, Friedrich August, 1752-1794 in Magdeburg, Poststrasse; Bankier, oo Sophia Concordia Angern
      7. Leekeny, Anthonia Catharina, oo Ende Juni/Anfang Juli 1743 Magdeburg Johann Gotthard Daniel Schrötter, ooo II. Februar 1757 Gottlob Leberecht Weinschenk
      8. Leekeny, Johanna Maria, oo September 1737 den Geistlichen in Seehausen/Börde Peter Dietrich Bernhardi, Großeltern des Sprachphilosophen Johann Christian August Ferdinand Bernhardi (1769 - 1820).
      9. Leekeny, als Kind verstorben
      10. Leekeny, als Kind verstorben
      11. Leekeny, als Kind verstorben
      12. Leekeny, als Kind verstorben
      13. 2. Ehe Leekeny, Johanna Christiana, * um 1739 Magdeburg, + 1818, oo November 1754 Kammerrat Rudolph Georg Christoph von Byern, o/o vor 1784; er war Erb-,Lehns- und Gerichtsherr auf Parchen und Hüttermühle.
      14. 2. Ehe Leekeny, Tochter
  4. Leckeny , Elisabeth , Ahnenziffer 789, * 03.01.1652 Weddersleben , + 26.07.1719 Weddersleben , oo xx.09.1670 Weddersleben Matthias Tiebe
  5. Leckeny ,  Maria , * 05.10.1653 Weddersleben , + 22.09.1691 Weddersleben nach der Geburt des Sohnes Paul , oo 12.10.1675 Weddersleben  Johann Paul Zimmermann, + 30.10.1714 Quedlinburg, Pfarrer in Weddersleben nach Albertus Leckenius, Maria Zimmermann , Ehefrau des Pfarrers stiftet 1678 eine grüne Decke für das Taufbecken in Weddersleben, er oo II. 17.07.1692 Anna Dorothea Kleinen, Tochter des Pastors Henrici Kleinen zu Dingelstedt, sie * 1663 Dingelstedt, + 21.8.1702 Weddersleben, 39 Jahre 26 Wochen 2 Tage,  er oo III. 21.11.1703 Maria Sybilla Wolweber, älteste Tochter des weiland Herrn Leander Wolweber von Hoffe, Kinder:
    1. Zimmermann, Johann Christian, * 14.05.1678 Weddersleben
    2. Zimmermann, Magdalena Margaretha, * 14.10.1680 Weddersleben, oo 31.05.1701 Weddersleben Herrn Johann ….Schläger Bürger Bader und Wundt Artz in Hasselfelde
    3. Zimmermann, Anna Dorothea, * 13.04.1683 Weddersleben, oo 19.05.1702 Weddersleben Johan Burchart Fritze Bürger in HaßelVelle
    4. Zimmermann, Andreas Albertus, * 28.08.1687 Weddersleben, + 17.02.1721 Weddersleben, Organist und Schuldiener in Weddersleben
    5. Zimmermann, Paul, * 21.09.1691 Weddersleben, + 21.09.1691 Weddersleben
  6. Leckeny , Gerhard Heinrich , * 11.05.1655 Weddersleben , + 18.07.1740 Weddersleben im Alter von 85 Jahren, 2 Monaten und 8 Tagen, oo 11.11.1689 Weddersleben Anna Margaretha Bock , * 1660, + 12.11.1736, Kinder:    
    1. Leckeny , Hans Zacharias , * 10.12.1691 Weddersleben , + 14.01.1767 Weddersleben, oo Margareth Katharina Schultze , Kinder :                                                          
      1. Leckeny , Johann Andreas Paul , * 17.02.1739 Weddersleben , + 02.10.1799 Weddersleben , oo Margaretha Elisabeth Seeger , Kinder       
        1. Leckenie , Dorothea Katharina Elisabeth , * 12.08.1764 Weddersleben , + 01.04.1768 Weddersleben2.     
        2. Leckenie , Dorothea Maria Elisabeth , * 30.03.1766   
        3. Leckenie , Georg Michael Andreas , * 11.12.1767 , + 07.01.1768    
        4. Leckenie , Anna Elisabeth Christiane , * 12.03.1769 , + 1836, oo 1790 Christoph Heinrich Hohmeier    
        5. Leckenie , Karl Ernst Heinrich , * 06.01.1771 , + 12.08.1829, oo Dorothea Elisabeth Schrienert , Kinder :
          1. Leckeny , Caroline Dorothea Elisabeth , * um 1801, oo 20.02.1820 Jacob Joachim Heinrich Goedicke
          2. Leckeny , Marie Sophie Elisabeth , * 09.12.1802 , + 22.02.1828      
        6. Leckenie , Michael Andreas Christoph , * 14.02.1773
        7. Leckenie , Johann Andreas Christoph Jakob , * 24.06.1776 , + 1806
        8. Leckenie , Marie Lotsie , * 21.07.1783 , + 23.07.1783                                                       ii.    
      2. Leckeny , Heinrich Jakob , * 02.08.1740 Weddersleben , + 15.01.1754 Weddersleben 
      3. Leckeny , Philipp , * 05.09.1742 Weddersleben , + 01.09.1750 Weddersleben 
      4. Leckeny , Maria Catharina , * 29.01.1745 Weddersleben, oo 2.7.1765 Weddersleben Johann Andreas Paul Tiebe, Sohn des + Johann Christoph Tiebe       
      5. Leckeny , Johann Christoph Heinrich , * 17.06.1748 Weddersleben, oo 20.08.1775 Derenburg Marie Lotsie Müller , Kinder :
        1. Leckenie , Johann Andreas Heinrich , * 24.10.1776 oo Johanne Elisabeth Brandt, Kinder :
          1. Leckenie, Christian Paul Leonhard, * 28.01.1808 Weddersleben     
        2. Leckenie , Marie Dorothea Sophia , * 13.06.1779 , + 15.09.1779      
        3. Leckenie , Michael August Andreas , * 21.07.1781 , + 16.06.1858, oo Philipine Knopf , Kinder : 
          1. Leckeny , Johanna Christiane Dorothea , * um 1807, oo 26.12.1830 Andreas Anton Georg Weisse, Kinder: 
            1. Weise, Dorothea, * 1830         
            2. Weise, Henriette, * 1832     
            3. Weise, Heinrich, * 1838   
          2. Leckeny , Johann Martin August , * um 1809, oo 01.01.1832, oo II. 09.04.1848 Christiane Marie Dorothea Leckeny
        4. Leckenie , Magdalena Dorothea Maria , * 21.07.1784 , + 02.04.1785
        5.  Leckenie , Dorothea Sophia Magdalena , * 01.04.1787 , + 15.12.1815
        6.  Leckenie , Dorothea Sophia Magdalena , * 28.09.1790  oo Johann Heinrich August Krull, oo 1822 Ballenstedt  
    2. Leckeny , Catharina Margaretha , * 19.12.1693 Weddersleben, oo 12.08.1731 Weddersleben Matthias Marx, * 1663, + 03.09.1749 Weddersleben      
    3. Leckeny , Elisabeth , * 09.08.1696 , + 16.01.1700 Weddersleben    
  7. Leckeny , Christina, * 09.08.1657 Weddersleben, sie lebt 1688 in Thale, + 11.4.1734 Thale, oo 27.10.1686 Weddersleben Hans Freist, * 1655, + 24.10.1712 Thale, Kinder:
    1. Freist, Sohn, + 10.04.1692 Thale
    2. Freist, Tochter, + 31.12.1693 Thale
  8. Leckeny , Katharina Margarethe ,* 09.01.1660 Weddersleben , + 17.10.1734 Quedlinburg , oo 23.10.1688 Weddersleben Andreas Kramer , * 26.08.1660 Weddersleben , + 27.07.1723 Quedlinburg, seit 1689 vornehmer Bürger, Brauherr und Ackermann in Quedlinburg,- die umfangreiche Aufstellung der Ahnen und Nachkommen mit zahlreichen Gemäldeabdrucken siehe Deutsches Geschlechterbuch Band 50, 1926, Seite 6 - 194 
  9. Leckeny , Christian Friedrich , * 05.03.1663 Weddersleben
  10. Leckeny , Johann Andreas , * Weddersleben , ~ 12.07.1665 Pate u.a.Johann Christian Brosenig getauft, + 8.7.1735 nach einem Unfall am Wundbrand, oo 20.04.1697 Weddersleben Elisabeth Margretha Brandt, + 1749
  11. Leckeny , Georg Martin , * 08.12.1667 Weddersleben, + 21.02.1717 Thale, 49 Jahre 

 

 

Johann Marcus Leekeny

* 1684 Hadmersleben

+ 1750 Magdeburg

Kaufmann und Zitronenhändler in Magdeburg

oo I. Maria Margaretha Görlitz, 1686-1731,

oo II. Eva Rebecca Engelbrecht

 

Ihm gehörte seit 1718 in Magdeburg das Gebäude "Breiter Weg 31, das Brauhaus "Zum Zuckerhut".

Besonderer Dank gilt Herrn Jochen Engelhard von Nathusius, der die Familiendaten der Magdeburger Leekeny mitgeteilt hat.

Friederike von Meibohm geb. Leekeny (1790-1875), deren Tochter Marie von Nathusius, geb. von Meibohm, deren Ehemann Wilhelm von Nathusius, sowie deren Kinder Wilhelm, Susanne und Elsbeth